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Dr. Jürgen Thomassen gestorben

Ehemaliger Direktor der Katholischen Akademie Domschule galt als Theologe mit ökumenischem Horizont

Würzburg (POW) Im Alter von 63 Jahren ist am Donnerstagabend, 4. Februar, Dr. Jürgen Thomassen, von 2000 bis 2009 Direktor der Katholischen Akademie Domschule, nach schwerer Krankheit in Würzburg gestorben. Viele Jahre bekleidete er auch das Amt des stellvertretenden Leiters der Hauptabteilung Außerschulische Bildung im Bischöflichen Ordinariat. Außerdem war Thomassen lange Zeit Ökumenereferent der Diözese Würzburg sowie Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AcK) in Würzburg.

Jürgen Thomassen wurde 1946 in Bad Soden-Salmünster geboren. Nach dem Theologiestudium in Münster, Rom, Tübingen und Würzburg – unter anderem bei Karl Rahner und Joseph Ratzinger – war er von 1973 bis 1983 wissenschaftlicher Assistent im Fach Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Würzburger Julius-Maximilians-Universität. 1983 promovierte er mit einer Arbeit über das Thema „Heilswirksamkeit der Verkündigung – Kritik und Neubegründung“. Anschließend wurde Thomassen Abteilungsleiter für Außerschulische Bildung beim Bischöflichen Generalvikariat in Aachen. Mitarbeiter der Hauptabteilung „Außerschulische Bildung“ in der Diözese Würzburg wurde er 1984. Als deren stellvertretender Leiter war er von 1985 bis 2000 unter anderem mitverantwortlich für die Fortbildung der pastoralen Mitarbeiter, für die Erwachsenenbildung in den Einrichtungen der Diözese sowie für das Fortbildungs- und Begleitungsangebot für Pfarrgemeinderäte, Gemeindeberatung und Pastoralsupervision. Von 1994 bis 2001 war Thomassen auch Ökumenereferent der Diözese Würzburg, danach weiter Mitglied der diözesanen Ökumenekommission. Vorsitzender der AcK Würzburg war er von 2003 bis 2009.

Zum 1. Januar 2000 wurde Thomassen Direktor der Katholischen Akademie Domschule in Würzburg, zu der auch der überdiözesane Arbeitsbereich „Theologie im Fernkurs“ gehört. Auf die Frage, was ihm besonders Freude mache in dieser Aufgabe, sagte er kurz nach Amtsantritt: „Am meisten faszinieren mich an meiner Tätigkeit als Akademiedirektor die überaus zahlreichen Begegnungen mit Menschen aus unterschiedlichsten Milieus, mit unterschiedlichsten Überzeugungen und Interessen. Diese Begegnungen bilden für mich gleichermaßen eine persönliche Bereicherung wie auch eine stets neue Herausforderung, darüber nachzusinnen, wie in unserer Zeit das Evangelium Jesu Christi ausgerichtet werden kann.“

Im Sommer 2009 wurde Thomassen als Akademiedirektor verabschiedet. Ein zentrales Anliegen von Thomassen sei es gewesen, in einer säkularen Umwelt in immer neuen Anläufen und Kontexten die Frage nach Gott zu erschließen, unterstrich Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand bei der Verabschiedung. Als Schüler von Professor Johannes Betz habe sich Thomassen einen tiefen Sinn für die Verflechtung von Glaubensmysterium und Lebensgeschichte erworben. „Von dieser Weite des Glaubenshorizonts konnte er dann auch konkrete Fragen des menschlichen Zusammenlebens in die Akademiearbeit integrieren und heiße Eisen anpacken“, würdigte Hillenbrand Thomassens Arbeit. Die notwendige Frage nach der katholischen Identität habe Thomassen stets im ökumenischen Horizont angegangen. „An seinem kirchlichen Engagement wurde die klassische Erkenntnis konkret, dass Brücken nur der bauen kann, dessen Fundamente auf festem Grund stehen“, sagte der Generalvikar.

Würzburgs Oberbürgermeister Georg Rosenthal überreichte Thomassen 2009 das Stadtsiegel. Der evangelische Kirchenrat Winfried Schlüter erklärte bei der Verabschiedung, Thomassen sei tief in der katholischen Kirche verwurzelt und gerade deshalb fähig gewesen, das Schöne am anderen zu erkennen. So habe man stets den jeweils anderen respektieren können und sei eins geworden im Lob Gottes. Durch die Zusammenarbeit mit den evangelischen Partnern, mit der Palliativakademie des Juliusspitals sowie in der AcK sei so ein großes Vertrauen zueinander gewachsen.

Das Requiem wird am Mittwoch, 10. Februar, um 12 Uhr im Ökumenischen Zentrum Würzburg-Lengfeld gefeiert. Anschließend findet die Beisetzung um 13.30 Uhr im Lengfelder Friedhof statt. 

(0610/0177; E-Mail voraus)

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