Würzburg (POW) Unter dem Titel „ueberMacht“ ist bis 28. April das bundesweite Filmfestival der „Gesellschafter“ im CinemaxX in Würzburg zu Gast. Die Filme starten täglich um 18 Uhr, lediglich die Sonntagsmatinee am 26. April beginnt um 11 Uhr. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu einer Diskussion. Seit drei Jahren beschäftigt sich das Filmfestival mit der Frage „In welcher Gesellschaft wollen wir leben?“. Inhalt dieses Filmfestes sind Machtstrukturen, Machtverhältnisse, deren Komplexität und die Folgen ungerechter Machtverhältnisse. In Würzburg sind die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und der Paritätische Wohlfahrtsverband die Koordinatoren eines Netzwerkes, die das diesjährige Programm erstellten.
Das Programm im Überblick:
Mittwoch, 22. April: „Die Schuld eine Frau zu sein“. Die Geschichte einer jungen Frau aus Pakistan, Mukthar Mai, die sich gegen die archaischen Machtverhältnisse in ihrem Land wehrt. Gesprächspartnerinnen: Gudrun Loew (Paritätischer Wohlfahrtsverband) und Ilona Kaupp (IN VIA – Katholische Mädchensozialarbeit).
Donnerstag, 23. April: „Monsanto, mit Gift und Genen“. Genetisch veränderte Lebensmittel sind sicher, behaupten die Hersteller. Der Film untersucht, wie die „wissenschaftlichen Beweise“ dieser Behauptung zu Stande kommen und wie der Konzern Monsanto, Politik und Kontrollbehörden beeinflusst. Gesprächspartner: Daniela Löber, Wilko Rauert (Greenpeace) und Klaus Isberner (Bund Naturschutz in Bayern).
Freitag, 24. April: „Faustrecht“. Der Film begleitet zwei 16-jährige junge Männer, die Gewalt unterschiedlich als Machtmittel oder Machtdemonstration benutzen. Es kommt zu einem furchtbaren Zwischenfall. Gesprächspartner: Stefan Lutz-Simon (Jugendbildungsstätte Unterfranken).
Samstag, 25. April: „Die dünnen Mädchen“. Acht junge Frauen leiden an Magersucht. Sie versuchen diese zu bekämpfen. Die Krankheit frisst sich in ihr Leben – bis zur vollständigen Machtübernahme. Sie versuchen wieder eine Beziehung zu ihrem Körper aufzubauen. Gesprächspartner: Dr. phil. Ch. Schwenck (Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie), Dr. phil. Norbert Beck (Sozialdienst katholischer Frauen).
Sonntag, 26. April: „Monsanto, mit Gift und Genen“ in der Sonntagsmatinee um 11 Uhr. Gesprächspartner: Michael Röhm (Weltladen).
Sonntag, 26. April, 18 Uhr: „Ihr Name ist Sabine“. Der Film handelt von Sabine und Sandrine Bonnaire. Sandrine ist Regisseurin und widmet ihren ersten Film ihrer Schwester Sabine, die Autistin ist. Der Film erzählt, wie die quirlige Sabine in eine emotionale Krise stürzt und in die Psychiatrie eingewiesen wird. Nach fünf Jahren Behandlung mit Psychopharmaka sind ihre kreativen Fähigkeiten und persönliche Ausdruckskraft nahezu zerstört. Heute lebt sie in einer Wohngruppe. Gesprächspartner: Renate May, Uwe Anderl (Autismus Unterfranken e. V.).
Montag, 27. April: „Streik(t)raum“. Wenn Frankreich gegen die Zumutung der Mächtigen rebelliert, zeigt sich, dass dort die Macht tatsächlich beim Volke liegt. Der Film begleitet die Streikvorbereitungen gegen das Gesetz der französischen Regierung im Jahr 2006, mit dem Berufseinsteiger nach zwei Jahren fristlos entlassen werden können. Gesprächspartner: Belinda Brechbilder (ver.di-Erwerbslosenausschuss), Klaus Köhler (KAB/Betriebsseelsorge), Werner Ring (IG Metall).
Dienstag, 28. April: „Ruhnama – Im Schatten des Heiligen Buches“. Der Film handelt von einem Buch Ruhnama, das vom kürzlich verstorbenen Diktator Saparmurat Nijasow geschrieben wurde. Das Buch durchdringt das ganze Leben der Menschen in Turkmenistan. Auch bei Geschäften mit der westlichen Welt hat es Einfluss. Um an die Ressourcen des Landes heranzukommen ist ein sicherer Weg, das Buch in die jeweilige Landessprache übersetzen zu lassen. Die deutsche Fassung übernahm Daimler Chrysler. Gesprächspartner: Eva Peteler, Knut Witscher (Attac).
Eintrittspreise: Fünf Euro, ermäßigt vier Euro. Informationen: filmfestival.kab-wuerzburg.de oder bei Betriebsseelsorger Klaus Köhler, Kürschnerhof 2, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38665329.
(1709/0505; E-Mail voraus)