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Frommer Brauch und Liebesgabe

Ausstellung mit kostbaren Andachtsbildchen aus dem Diözesanarchiv im Bischöflichen Ordinariat Würzburg

Würzburg (POW) Eine Auswahl besonders kostbarer, handgearbeiteter Andachtsbildchen aus der Barockzeit zeigt das Diözesanarchiv Würzburg in einer kleinen Ausstellung im Vestibül des Bischöflichen Ordinariats Würzburg. Andachtsbildchen seien so etwas wie „Glaube zum Hausgebrauch“, sagte Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand bei der Eröffnung am Freitag, 14. März. Gleichzeitig dankte er Thomas Wehner und Andrea Reible von Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg für die Aufbereitung der Präsentation. Das Diözesanarchiv verwahrt in seinen Sammlungen Tausende von aufwändig gestalteten Andachtsbildchen, die derzeit von Reible inventarisiert und digitalisiert werden.

Andachtsbildchen dienten der privaten Andacht und Frömmigkeitspraxis. Sie wurden in Gebetbücher eingelegt oder auf Hausaltärchen aufgestellt. Manche wurden auch in das Innere einer Schranktüre oder Truhe geklebt, ja sogar an Türen von Viehställen sollten die gemalten Schutzpatrone ihre segensreiche Wirkung entfalten. Einige Exemplare sind auf der Rückseite von Hand mit einer Widmung, einem Gebet oder einem Gedicht beschrieben und geben so einen Hinweis auf ihre Verwendung, beispielsweise als Geschenk oder Liebesgabe.

Die in der Ausstellung präsentierten Andachtsbildchen stammen zum Großteil aus der Sammlung Josef Hofmann, der 1880 in Wörth am Main geboren und 1903 zum Priester geweiht wurde. Wegen seiner schwachen Gesundheit konnte Hofmann keine großen Seelsorgestellen übernehmen. Bis zu seiner zeitweisen Ruhestandsversetzung 1909 war er Kaplan oder Kooperator in mehreren kleineren Pfarreien. 1920 übernahm er die Pfarrei Rothenfels und versah auf der dortigen Burg zeitweise das Amt eines Sekretärs der Quickbornbewegung. 1926 wurde er Pfarrer von Hilpertshausen und lebte dort bis zu seinem Ruhestand 1954. Hofmann starb 1957 in Zellingen.

Hofmanns große Leidenschaft war das Sammeln von Andachtsbildchen und sonstigen religiös-volkskundlichen Objekten. Wann Hofmann mit dem Sammeln begonnen hat, ist heute nicht mehr genau festzustellen. Die aktivste Sammelphase dürfte wohl zwischen 1926 und 1957 gewesen sein. Das Pfarrhaus in Hilpertshausen soll mit entsprechenden Gegenständen bis zum Dachboden gefüllt gewesen sein. Heute besteht die volkskundliche Sammlung aus 750 Einzelobjekten und etwa 25.000 Andachtsbildchen. Wie aus Bemerkungen in einem Brief Hofmanns aus dem Jahre 1943 zu entnehmen ist, stand er offenbar mit Bischof Dr. Matthias Ehrenfried bereits in Verhandlungen wegen der Einrichtung eines Diözesanmuseums. Nach seinem Tod gelangte die gesamte Sammlung zunächst in das Würzburger Priesterseminar. Generalvikar Hillenbrand, der von 1983 bis 1996 Regens des Priesterseminars war, konnte hiervon bei der Ausstellungseröffnung berichten. Seit 1987 wird sie aus konservatorischen Gründen im Diözesanarchiv aufbewahrt.

Die Ausstellung ist voraussichtlich bis Juni 2014 von Montag bis Freitag während der Öffnungszeiten des Bischöflichen Ordinariats zu besichtigen.

(1214/0278; E-Mail voraus)

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