Würzburg (POW) Am Mittwoch, 23. Dezember, wird der langjährige Würzburger Domorganist Paul Damjakob 70 Jahre alt. Von 1962 bis 2004 wirkte er am Kiliansdom. Geboren wurde Damjakob 1939 in Heerlen in den Niederlanden. Bereits mit 22 Jahren wurde er am 1. April 1962 zum Domorganisten von Würzburg berufen. Studiert hat er bei Ferdinand Haberl an der Kirchenmusikschule Regensburg und bei Joseph Ahrens an der Staatlichen Hochschule für Musik in Berlin. Dort legte er 1963 ein erstklassiges Examen ab. Ergänzende Studien bei Fernando Germani und Michael Schneider folgten. Die neue Orgel im Würzburger Dom konzipierte Damjakob maßgeblich mit. 1969 gründete er die bis heute erfolgreiche Reihe der „Würzburger Orgelkonzerte im Dom“. Auf zahlreichen Schallplatten, CDs und Videos ist Damjakobs Wirken an der Würzburger Kathedrale dokumentiert. Fachleute rühmen ihn als Improvisator. Doch auch als Komponist konnte er Erfolge feiern, so mit der Würzburger Domorgelweihmesse, der Sankt Kiliansmesse oder einem Pontifikalmarsch.
Von 1973 an spielte Damjakob regelmäßige Dom-Orgelkonzerte im Rahmen der Würzburger Mozartfeste. Das Paderborner Metropolitankapitel erteilte ihm 1976 den Auftrag zur schriftlichen Fixierung der „Phantasie über das Paderborner Sankt Liborius-Lied“. 1978 wurde er in die Liturgie-Kommission zur Vorbereitung des Berliner Katholikentags berufen, an dem er 1980 aktiv mitwirkte. Dabei wurde seine Berliner Kanonmesse für großen Chor und Bläser uraufgeführt. Auch die Hymne des Katholikentags „Christi Lieb ist stärker“ steuerte Damjakob bei. Mit drei Musikbeiträgen war er 1996 bei der Feier zur Seligsprechung der Märtyrerpriester Bernhard Lichtenberg und Karl Leisner durch Papst Johannes Paul II. im Berliner Olympiastadion vertreten. Auf Veranlassung von Bischof Dr. Paul-Werner Scheele erteilte ihm der Vatikan 1998 den Auftrag für die Komposition einer Millienniums-Musik für das Jahr 2000. Zum 1300. Jubiläum von Würzburg zeichnete er die Stadt mit einer eigens getexteten und komponierten Ode aus.
Zahlreiche Auszeichnungen erhielt Damjakob für sein Schaffen – darunter der Bayerische Staatsförderpreis aus dem Jahr 1973 und das Bundesverdienstkreuz, das ihm Wissenschaftsminister Hans Zehetmair 2003 überreichte. Zur Verabschiedung von Damjakob am 9. Januar 2005 im Kiliansdom waren von ihm selbstgeschriebene Werke aus „Es erklang im Dom. Messparaphrasen – Melodien – Texte“ zu hören. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann überreichte Damjakob am 23. Dezember 2008 den Päpstlichen Silvesterorden.
(5109/1529)
Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet