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Gotteslob im Wandel

Ausstellung zur Würzburger Gesangbuchgeschichte im Spiegel des fränkischen Marienlieds „O himmlische Frau Königin“ – Generalvikar Hillenbrand eröffnet Ausstellung im Bischöflichen Ordinariat – Blick ins Album der Familie Weigl

Würzburg (POW) Zum Start des neuen katholischen Gebet- und Gesangbuchs „Gotteslob“ im Bistum Würzburg haben Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand und Archivdirektor Professor Dr. Johannes Merz die Ausstellung „O himmlische Frau Königin. Gotteslob und Mariengesang im Wandel“ am Mittwoch, 27. November, im Bischöflichen Ordinariat eröffnet. Die Ausstellung von Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg verdeutlicht nach den Worten Hillenbrands die Weiterentwicklung der Gebet- und Gesangbücher anhand der fränkischen Marienhymne. Eigens begrüßte er Bernd Weigl, den Großneffen des Würzburger Kaufmanns und religiös inspirierten Dichters Heinrich Weigl (1884-1941/42). Von Heinrich Weigl stammt die heutige Fassung des Marienliedes, die er 1927 in Anlehnung an den Originaltext von 1628 umdichtete.

Hillenbrand erinnerte bei der Eröffnung auch an die politische Dimension des Marienlieds „O himmlische Frau Königin“ im 19. Jahrhundert. Da im damaligen Königreich Bayern die „Herzogin von Franken“ politisch nicht korrekt gewesen sei, habe die Landesregierung das Lied zeitweise verboten. Archivdirektor Merz betonte, das Lied sei seit der Zeit des ältesten überlieferten Würzburger Diözesangesangbuchs bis heute erhalten. Es finde sich schon im ersten Diözesangesangbuch von 1628 abgedruckt und zeige das vornehmste Marienbild auf: die Himmelskönigin. Der Originaltext des Liedes dürfte von Friedrich Spee geschrieben sein, doch fehlten eindeutige Beweise. Dankbar zeigte sich Merz, dass Bernd Weigl einen Einblick in ein um 1900 angelegtes und bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückreichendes Familienalbum ermöglicht habe. In dem Album findet sich ein Foto von Heinrich Weigl, das in der Ausstellung zu sehen ist.

Nach Angaben von Merz wird in der Ausstellung die Vielfalt der diözesanen Gesangbuchentwicklung lebendig. Seit nahezu vier Jahrhunderten gebe es diözesane Gesangbücher im Bistum Würzburg, die oft schon nach wenigen Jahren oder Jahrzehnten gegen neue Ausgaben oder komplett neue Zusammenstellungen ausgetauscht worden seien. „Bei der Ausstellung geht es nicht nur um die Intentionen der ,Gesangbuchmacher‘ und die Reaktionen der Bevölkerung, sondern vor allem um die Frage, wie sich in den Gesangbuchausgaben die jeweiligen historischen Zeitumstände widerspiegeln.“

Das Lied „O himmlische Frau Königin“ sei in verschiedenen Text- und Melodiefassungen immer wieder an die Erfordernisse der Zeit angepasst worden, ohne seinen identitätsstiftenden Kern zu verlieren, sagte Merz. Die Ausstellung zeichne diesen Wandel anhand von Bildern, Texten und einer Videostation nach. Dabei werde deutlich, dass Kirchenlieder nur dann überlebensfähig waren, wenn sie dem theologischen und kirchlichen Wandel folgten und nicht zuletzt dem Zeitgeschmack entsprechend verändert wurden.

Zu sehen ist die Ausstellung „O himmlische Frau Königin. Gotteslob und Mariengesang im Wandel“ bis 21. Februar 2014 im Foyer des Generalvikariats, Domerschulstraße 2, in Würzburg. Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr. Außerdem ist die Ausstellung ab Mitte Dezember gleichzeitig auch im Diözesanarchiv Würzburg und im Laufe des Jahres 2014 an weiteren Orten der Diözese zu sehen, unter anderem in der Würzburger Marienkapelle. Zur Ausstellung ist ein Prospekt erschienen, der die Meilensteine der Würzburger Gesangbuchentwicklung referiert und eine Auswahl der wichtigsten Ausgaben benennt.

Weitere Information: Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg, Domerschulstraße 17, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38667100, Fax 0931/38667101, E-Mail abbw@bistum-wuerzburg.de, Internet www.abbw.bistum-wuerzburg.de.

(4913/1223; E-Mail voraus)

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