Würzburg/Schönau (POW) Im Alter von 93 Jahren ist am Sonntag, 3. Juni, Pater Bernward Bauer von den Franziskaner-Minoriten gestorben. Er war der älteste Bruder der deutschen Provinz der Franziskaner-Minoriten. Als begeisterter Geschichtsforscher machte er sich als Verfasser der Chronik des Klosters Schönau an der Saale einen Namen. Mit dem bürgerlichen Namen Johann Baptist Bauer wurde der spätere Ordensmann 1918 in Losau (Landkreis Schwandorf) in der Oberpfalz geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Würzburg und dem Arbeitsdienst trat er 1938 in Schwarzenberg bei den Franziskaner-Minoriten ein. 1939 legte Bauer seine Gelübde ab und begann sein Studium in Würzburg, das er wegen der Einberufung zum Militärdienst unterbrechen musste. Er geriet in Kriegsgefangenschaft und erkrankte nach seiner Rückkehr schwer. Erst nach fast neun Jahren konnte Bauer weiterstudieren. 1950 legte er in Würzburg die feierliche Ordensprofess ab. Am 11. April 1951 weihte Bischof Julius Döpfner Bauer in der Augustinerkirche in Würzburg zum Priester. Als Kaplan kam der junge Priester zunächst nach Schweinfurt-Sankt Anton, ab 1953 leitete er in Schwarzenberg die Spätberufenenschule. Er gehörte dann dem neu errichteten Minoriten-Konvent in Köln an, bis er 1957 zum Präfekt des Studienseminars Sankt Valentin in Würzburg berufen wurde. Mehrere Jahre verbrachte er außerdem in den Minoriten-Konventen in Kaiserslautern und Würzburg. 1971 kam Bauer nach Schönau. Von dort aus übernahm er die Seelsorge in Seifriedsburg und war bis 1983 Religionslehrer in der Sonderschule in Gemünden. Von den seelsorgerischen Aufgaben für Seifriedsburg wurde er 1991 entpflichtet. Danach lebte er im Würzburger Kloster. Die letzten Wochen seines Lebens wurde er im Schwesternwohnheim Sankt Hildegard in Alzing, unweit des Klosters Maria Eck, gepflegt. Der begeisterte Historiker schrieb 1954 ein Werk über die Geschichte der Franziskaner-Minoriten. Ihm folgte 1970, zum 750. Gründungsjubiläum, eine Chronik des Würzburger Franziskaner-Klosters. In Schönau untersuchte er die Geschichte des dortigen Konvents. Den ersten Band stellte er 1989 zum 800. Jahrestag der Klostergründung fertig. Der zweite kam 1998 auf den Markt. Seine Bücher zählen zu den bedeutenden Werken der regionalen Kirchengeschichte.
Das Requiem für Pater Bernward Bauer wird am Mittwoch, 6. Juni, um 10.30 Uhr in der Würzburger Franziskanerkirche gefeiert. Die Beisetzung findet am selben Tag um 13.30 Uhr auf dem Würzburger Hauptfriedhof statt.
(2312/0629; E-Mail voraus)
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