Würzburg (POW) Das Goldene Jubiläum ihrer Priesterweihe feiern am Samstag, 22. Juli, sechs Priester der Diözese Würzburg: Bischof Dr. Julius Döpfner weihte Karl Brand (Würzburg), Adalbert Dolata (Würzburg), Josef Peter (Maidbronn), Wolfgang Rieser (Heimbuchenthal), Hartmut Wahl (Würzburg) und Alfons Wiesler (Bad Kissingen) im Jahr 1956 im Würzburger Neumünster. Die Priester gehören zum letzten Kurs, den Bischof Döpfner vor seinem Wechsel nach Berlin weihte.
Prälat Karl Brand (74), Spiritual der Kongregation der Schwestern des Erlösers im Würzburger Mutterhaus, war über 26 Jahre Pfarrer von Bischofsheim vor der Rhön und zusätzlich von 1976 bis 1998 ununterbrochen Dekan des Dekanats Bad Neustadt. Am 26. September 1931 wurde er in Euerdorf geboren. Nach der Volksschule besuchte er das Gymnasium in Bad Kissingen und studierte in Würzburg Theologie. Bischof Dr. Julius Döpfner weihte ihn am 22. Juli 1956 zum Priester. Kaplan war Brand in Sommerau, Mellrichstadt und Würzburg-Sankt Elisabeth, ehe er 1962 zum Pfarrer von Untersteinbach ernannt wurde. Im selben Jahr übernahm er im Dekanat das Amt des Präses für Liturgie und Kirchenmusik, das er bis 1998 inne hatte. 1971 kam er als Pfarrer nach Bischofsheim vor der Rhön. Von 1975 bis 1976 war er zusätzlich stellvertretender Dekan und ab 1976 für 22 Jahre Dekan des Dekanats Bad Neustadt. 1993 wurde er von der Kuratie Oberweißenbrunn mit der Filiale Frankenheim entbunden. Für sein Engagement wurde er 1996 mit der Verdienstmedaille des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums ausgezeichnet. Im September 1997 wurde ihm der Päpstliche Ehrentitel Prälat verliehen. Seit März 1998 betreut er als Spiritual die Kongregation der Schwestern des Erlösers im Würzburger Mutterhaus. Drei Wahlperioden gehörte Brand dem Priesterrat der Diözese Würzburg an.
Pfarrer i. R. Adalbert Dolata (75) war über 18 Jahre lang Pfarrer von Würzburg-Sankt Adalbero. Der 1931 in Köln geborene Geistliche wurde von Bischof Dr. Julius Döpfner am 22. Juli 1956 geweiht. Dolata verbrachte seine Kaplansjahre in Sailauf, Aschaffenburg-Herz Jesu, Eltmann und in Volkach, wo er gleichzeitig Dekanatsjugendseelsorger war. 1962 übernahm er mit Sankt Josef in Würzburg-Oberdürrbach seine erste Pfarrei und unterrichtete als Religionslehrer in Würzburg. In seiner Amtszeit entstand unter anderem ein neues Gotteshaus, das Pfarrzentrum und der Kindergarten. 1977 wurde Dolata Pfarrer von Würzburg-Sankt Adalbero, wo er 18 Jahre wirkte. Auch dort warteten neben der Seelsorge zahlreiche Aufgaben im Bereich der Renovierung und Bausanierung auf ihn. Die Kirche Sankt Adalbero, die nach dem Zweiten Weltkrieg nur provisorisch instand gesetzt wurde, ließ er im Innen- und Außenbereich vollständig renovieren und ihren ursprünglichen Zustand wiederherstellen. Den Abschluss bildete der Einbau der Renschorgel. Von 1976 bis 1980 hatte Pfarrer Dolata zusätzlich noch das Amt des Prokurators für das Stadtdekanat Würzburg inne. 1995 trat der Seelsorger aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand, den er bis 2004 in Köln verbrachte. Seither wohnt Dolata wieder in der Würzburger Pfarrei Sankt Adalbero.
Domkapitular em. Prälat Josef Peter (76) war von 1990 bis 2000 Offizial der Diözese. Er stammt aus Chodau (Erzdiözese Prag), wo er am 2. April 1930 geboren wurde. Nach der Vertreibung kam er im März 1946 mit seiner Familie nach Burkardroth. In Bad Kissingen machte er 1950 das Abitur. Sein Theologiestudium schloss er 1955 in Würzburg ab. Am 22. Juli 1956 weihte ihn Bischof Dr. Julius Döpfner in Würzburg zum Priester. Die Kaplansjahre verbrachte Peter in Waldaschaff und Mömbris. Aus gesundheitlichen Gründen musste er 1958 beurlaubt werden. 1959 wurde Peter Hausgeistlicher in Kirchschönbach und wechselte 1962 als Kuratus nach Theilheim im Landkreis Schweinfurt. Von 1969 bis 1972 war er Religionslehrer am Würzburger Matthias-Grünewald-Gymnasium. 1966 wurde Peter zum Prosynodalrichter, 1967 zum stellvertretenden Ehebandverteidiger, 1972 zum hauptamtlichen Prosynodalrichter und 1975 zum Vizeoffizial bestellt. Diese Aufgabe hatte er bis 1990 inne. Von 1982 bis 1990 war er Domvikar. 1990 wurde Peter Offizial beim Kirchlichen Gericht und Mitglied des Domkapitels. 2000 wurde Peter als Domkapitular und Offizial emeritiert. Danach wirkte er bis 30. April 2005 wieder als Vizeoffizial. Seit 1. Mai 2005 ist er als Diözesanrichter am Offizialat tätig. 1989 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. den päpstlichen Ehrentitel Monsignore, zum Prälaten ernannte ihn der Papst 1997. Seit 1973 wohnt Peter in Maidbronn und hilft dort und in Rimpar in der Seelsorge mit.
Monsignore Wolfgang Rieser (75), Pfarrer i. R. in Heimbuchenthal, war von 1965 bis 1996 Pfarrer von Sankt Laurentius im Würzburger Stadtteil Lengfeld. Dort war er einer der Wegbereiter des 1975 eingeweihten Ökumenischen Zentrums, das gelebte Ökumene im Alltag der beiden christlichen Gemeinden ermöglicht. Rieser wurde 1931 in Aschaffenburg geboren. Am 22. Juli 1956 empfing er in Würzburg durch Bischof Dr. Julius Döpfner die Priesterweihe. Danach war er fünf Jahre Kaplan in Waldbüttelbrunn. 1961 ging er ein Jahr zur Aushilfe nach Obernau, bevor er von 1962 bis 1965 Kuratus im Städtischen Krankenhaus Aschaffenburg war. In seiner mehr als 30-jährigen Tätigkeit in Lengfeld war er von 1975 bis 1978 auch Stellvertretender Dekan des Dekanats Würzburg-rechts des Mains. Papst Johannes Paul II. ernannte Rieser 1997 zum Monsignore. Bereits 1996 war der Geistliche mit der Liborius-Wagner-Medaille der Diözese Würzburg ausgezeichnet worden. Die Stadt Würzburg verlieh Rieser für seine Verdienste 1996 das Goldene Stadtsiegel.
Domkapitular em. Prälat Hartmut Wahl (74) war fast 28 Jahre Stellvertretender Generalvikar, viele Jahre davon Domkapitular sowie Personal- und Ordensreferent der Diözese Würzburg. Wahl wurde am 24. August 1931 in Würzburg geboren. Nach Abitur und Theologiestudium weihte ihn Bischof Dr. Julius Döpfner am 22. Juli 1956 zum Priester. Als Kaplan war Wahl im Anschluss in Rannungen eingesetzt. 1957 wechselte er nach Aschaffenburg, wo er Stiftskaplan war. 1962 wird er Militärgeistlicher in Mellrichstadt, 1967 Standortpfarrer in Veitshöchheim mit den Außenstellen Ansbach, Aschaffenburg, Giebelstadt und Klingholz und 1971 Militärdekan in Veitshöchheim. Von der Kaserne Abschied nehmen hieß es für Wahl im Jahr 1973. Bischof Dr. Josef Stangl holte ihn im Oktober 1973 als Ordinariatsrat und Mitglied des Geistlichen Rats ins Bischöfliche Ordinariat. Nur drei Monate später ernannte ihn der Bischof zum Stellvertretenden Generalvikar und zum Referenten für das Seelsorgepersonal. Sitz und Stimme im Domkapitel erhielt Wahl zum 1. Januar 1976. Wahls Verdienste würdigte Papst Johannes Paul II. 1986 mit der Ernennung zum Päpstlichen Hausprälaten. 1991 wurde Wahl zusätzlich Ordensreferent der Diözese. 1997 gab er die Aufgabe des Personalreferenten ab und zum 1. September 2001 alle seine weiteren Ämter und Aufgaben im Bischöflichen Ordinariat und im Domkapitel. Seinen Ruhestand verbringt er in Würzburg, wo er weiterhin in der Seelsorge mithilft.
Studiendirektor a. D. Alfons Wiesler (76), war von 1972 bis 1994 Religionslehrer an der Berufsschule Bad Kissingen. Wiesler wurde 1929 in Machtilshausen geboren. Nach der Priesterweihe am 22. Juli 1956 durch Bischof Dr. Julius Döpfner in Würzburg war Wiesler Kaplan in Ochsenfurt, Kirchlauter und Schweinfurt-Sankt Kilian. 1963 wurde er Kuratus in Würzburg-Heilig Geist. Außerdem war Wiesler in dieser Zeit Schifferseelsorger im Würzburger Hafen, Religionslehrer an der Berufsfachschule König und Bauer und an der Schifferberufsfachschule in Würzburg sowie Geistlicher Beirat des Verbands katholischer Hausgehilfinnen und Hausangestellter. Von 1967 bis 1972 wirkte er als Diözesanjugendseelsorger und Domvikar. Von 1972 bis zu seiner Pensionierung 1994 war er Religionslehrer an der Berufsschule Bad Kissingen sowie ab 1980 zusätzlich Mentor für Praktikanten und Religionslehrer. Zum Oberstudienrat wurde er 1973 ernannt, zum Studiendirektor 1985. Von 1973 bis 1974 war Wiesler zusätzlich Seelsorger in Bad Kissingen-Hausen und Kleinbrach. Von 1972 bis 2005 war er über 33 Jahre auch Seelsorger in Nüdlingen-Haard. In Nüdlingen selbst wirkte er 1977 und 1995 als Pfarrverweser.
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