Würzburg/Aufkirchen (POW) Im Alter von 72 Jahren ist am Sonntag, 17. Juni, Studiendirektor i. R. Gundolf Merkel gestorben. Merkel war von 1974 bis 2001 Schulleiter der Don-Bosco-Berufsschule in Würzburg. Nach seinem Referendariat in Würzburg unterrichtete er ab 1970 zunächst in der Berufsschule in Miltenberg und ab 1971 in der Berufsschule in Kitzingen. Im Herbst 1974 wechselte er als Schulleiter an die Don-Bosco-Berufsschule in Würzburg und studierte außerdem zwei Semester Sonderpädagogik in Würzburg. In seiner Amtszeit wurden Mitte der 1980er Jahre die Außenstellen in Bad Neustadt und Aschaffenburg gegründet. Ein großes Verdienst Merkels war die Einführung der Fachwerker, heute Fachpraktiker: Ab 1977 begannen die ersten Schüler mit der Ausbildung zum Metallfachwerker. Im Mai 1978 startete an der Don-Bosco-Berufsschule – als einziger Berufsschule in Bayern – der Modellversuch „Berufsfachschule für Fachwerker“. Zugleich begannen unter Merkels Federführung die Planungen für den Neubau am Schottenanger. Nach dreijähriger Bauzeit zog die Schule im September 1983 in das neue Schulgebäude um, 1988 wurde das Werkstattgebäude mit Turnhalle eingeweiht, 1990 der Sportplatz. Zeitgleich mit den Planungen für den Schulneubau hatte Merkel auch mit den Plänen für den Bau des Berufsbildungswerks mit Wohnheim begonnen, das im Juni 1989 eingeweiht wurde. Von 1989 bis 1994 erprobte Merkel den Einsatz von Sonderpädagogen in Regelberufsschulen – ein Vorläufer des heutigen mobilen sonderpädagogischen Dienstes (MSD). Zudem engagierte er sich in zahlreichen Arbeitskreisen des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung. Schulleiter Dr. Harald Ebert zitiert in seinem Nachruf die Worte eines Kollegen und Weggefährten Merkels: „Ohne seine Kärrnerarbeit, seine Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit hätte es keinen Erfolg und Fortschritt gegeben. In 27 Jahren hat er den Karren gezogen, manchmal auch geschoben.“ Merkel wurde am Donnerstag, 21. Juni, auf dem Friedhof in Aufkirchen/Starnberger See beigesetzt.
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